Orangensaftmaschine trifft auf Albert Einstein: Illu-Battle

Diesen Sonntag treffen sich zum ersten Mal die Illustrator*innen des Bolo-Klubs, um sich im Karl der Grosse zu messen. Der Polo-Klub wurde zum Anlass der Bilderbuchmesse in Bologna gegründet (daher der Name) und ist eine Gruppe von Illustrator*innen, die sich gegenseitig bei der Entwicklung ihrer ersten Bilderbücher unterstützen. Der Innenraum des Restaurants ist restlos gefüllt und das ist auch gut so, denn was wäre ein richtiges Battle ohne lautstarkes Publikum. Die Köpfe in den hinteren Reihen schweifen entsprechend rastlos von links nach rechts, um einen Blick auf die beiden Bildschirme zu erhaschen, auf denen die Illustrationen live mitzuverfolgen sind.

Die Spielregeln sind simpel. Es gibt vier Runden à drei Begriffen. Gespielt wird in Teams. Das Team, das durch seine Illustrationen die heftigere Reaktion beim Publikum erreicht, gewinnt und kommt eine Runde weiter. Dann wird noch mal gezeichnet, um den zweiten und ersten Platz.

Die Stifte sind gespitzt, die Finger gelockert und schon kann die erste Runde beginnen. Gezeichnet werden Begriffe aus dem Publikum. Immer zwei Begriffe pro Runde, die innerhalb von drei Minuten zu einer Illustration kombiniert werden.

Immer wieder bemerkt eine Zuschauerin erstaunt: «Drü Minute sind eigentlich no lang, gäll?» Während Traudl Bünger nach der ersten Runde anerkennend bemerkt: «Wenn ich diese Illustrationen so betrachte, würde ich sagen, man sass zwei Tage daran.» Tatsächlich, es ist faszinierend welch kleine Kunstwerke im Dreiminuten-Takt produziert werden.

Es entstehen Illustrationen zu Wortpaaren wie «Schnecke und Mangacharakter», «Stehaufmännchen und Stillschweigen», «Elefant und Kreativität», «Orangensaftmaschine und Albert Einstein», aber auch politischeren Stichwörter wie «Klimajugend und pubertierende Teenager», «Kolibri und Feministin» und «Zürcher Politik (Grüne) und Rap». Es ist offensichtlich: Die Wahlen in Zürich beschäftigen nach wie vor.

Die Autorin und Literaturkritikerin Traudl Bünger führte mit viel Witz durch das Battle und kommentierte das Geschehen, während Martin Walker, der Festivaldirektor von «Zürich liest», die anspruchsvolle Aufgabe hatte, die Punkte nach Lautstärke des Publikums zu vergeben. Und laut war es!

Am Ende zieht Martin Walker Bilanz: «Diese neue Format für ‹Zürich liest› war ein voller Erfolg und ich verspreche Ihnen, dass wir das nächstes Jahr wiederholen.» Und wir können es bereits jetzt kaum erwarten, wenn es wieder heisst: An die Stifte, fertig, los!

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