Nach der Lesung zu uns: Interview mit Jens Steiner

Jens Steiners Roman Mein Leben als Hoffnungsträger spielt auf einem Recyclinghof. Es geht ums Wegwerfen, ums mehr oder weniger legale Wiederverwerten und schliesslich um die Frage, was Protagonist Philipp leisten will oder nicht. Selina Widmer traf den Autor zum Gespräch.

Sie hatten am Freitagmorgen schon eine Lesung ihres neuen Romans Mein Leben als Hoffnungsträger. Sie haben sehr lebendig gelesen. Sind Sie einfach talentiert, oder ist das hart erarbeitet? 

Ich habe als Student schon Theater gespielt, das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass mir die mündliche Form der Literatur auch wichtig ist. Es ist auch wichtig fürs Schreiben, das Lautlesen, ich mach das ständig beim Schreiben, vor allem in der Schlussphase lese ich oft laut. Da hört man noch viele Dinge, oder sieht man auch viele Dinge, auch syntaktische Fehler und so. Dinge, die mit dem Zusammenhang zu tun haben, mit der Dramaturgie – auf allen Ebenen entdeckt man Fehler, wenn man laut liest. Deshalb ist es ein Arbeitsinstrument. Und dann kommt der Aspekt dazu, dass ich einfach sehr gerne Leuten vorlese.

Lesen Sie dann auch für sich laut, um sich vorzustellen, wie es für den Leser ist, den Text vor sich zu haben?

Natürlich. Ich lese für mich laut, zum Redigieren des Textes, und immer auch in Hinblick auf die Leser.

Was ist für Sie hier in Solothurn an den Literaturtagen der Höhepunkt?

Dieses Jahr mache ich so viele Sachen, und die sind alle ganz spannend. Ich bin mit einem Kinderbuch hier, ich habe Montag bis Mittwoch aus meinem Kinderbuch vorgelesen. Und heute habe ich aus diesem Hoffnungsträger-Buch vorgelesen und die meisten meiner Freunde finden: Das ist doch der Höhepunkt des Ganzen. Aber das finde ich jetzt nicht unbedingt. Ich mache ganz viele spannende Sachen, gerade vorhin hatten wir ein Gespräch über Kinderliteratur, am Samstag bin ich bei Skriptor, da diskutieren verschiedene Leute über einen unveröffentlichten Text. Ich kann also nicht sagen, dass es einen Höhepunkt gibt.

Und von den Kollegen und Kolleginnen, hören Sie sich da was an? 

Ich versuche es. Ich habe heute so viel, dass ich noch nicht weiss, wie viel ich jetzt noch schaffe. Ich habe auch nicht gut geschlafen letzte Nacht. Aber ich werde sicher noch dazu kommen, das interessiert mich sehr, Lesungen von Kollegen anzuhören.

Sie haben aber jetzt noch keine Liste der Veranstaltungen, die Sie unbedingt besuchen möchten?

Zwei, drei, so. Ich nehme mir nicht zu viel vor. Wen ich sicher nochmals hören will, ist Judith Keller. Da will ich unbedingt hin. Dann ist da noch eine Lyrikwerkstatt, wo ich auch hingehen möchte. Ich finde Werkstattgespräche für mich fast interessanter als die Lesungen.

Diskussionen, an denen es ums Schreiben geht, also.

Ja genau, ums Schreiben.

Haben Sie dieses Jahr ein Buch für sich entdeckt, lesender Weise? Oder sind sie eher am Schreiben als am Lesen?

Nein, nein, ich lese schon auch immer, aber ich lese nicht so viele Neuerscheinungen. Ich schaff’s einfach nicht. Weil die Bücherstapel mit alten Büchern, die bleiben immer gleich gross, oder es kommt sogar noch mehr dazu. Ich habe aber vor zwei Wochen tatsächlich eine Neuerscheinung gelesen, von Monika Maron. Munin oder Chaos im Kopf heisst das Buch. Ich habe viele Jahre nicht mehr Monika Maron gelesen, und ich bin begeistert, ich find’s sehr schön, dass ich die Autorin quasi wiederentdeckt habe. Ich habe zwanzig Jahre nichts mehr gelesen von ihr, und es ist ein sehr schönes Buch. Auch ein sehr zeitbezogenes Buch, ich finde es spannend, was für Themen sie da aufnimmt. Dass wir uns gegenseitig ständig stressen und zu nahe kommen, uns empören über die anderen, dass wir ständig gereizt sind, keine Grenzen mehr haben im öffentlichen Raum. Diese Dinge, die heute doch sehr aktuell sind, nimmt sie auf sehr interessante Weise auf.

Mit ihrem Buch Mein Leben als Hoffnungsträger, hatten Sie da ein spezielles Erlebnis, beim Schreiben oder bei Lesungen?

Ein spezielles Erlebnis gab es nicht, nein. Aber ganz interessant finde ich, dass alle Zuhörer eine eigene Geschichte vom Recyclinghof zu erzählen wissen. Alle kennen das und alle begreifen erst beim Lesen meines Buches, was da so drinsteckt. Man geht da ja in der Regel hin und so schnell wie möglich wieder weg. Und erst bei meinen Lesungen merken die Leute: Ah, da sind ja noch ganz spannende Geschichten dahinter. Da ist viel mehr, über das man nachdenken kann, und das finde ich ganz schön. Der Recyclinghof ist ja sonst eher ein Nicht-Ort.

Sie beschreiben diesen Recyclinghof sehr genau. Haben Sie auch schon da gearbeitet?

Ich wollte das, habs tatsächlich versucht. Aber das ist heute nicht mehr so einfach, zumindest da, wo ich es versucht habe, in der Stadt Zürich. So einen kleinen Sommerjob da zu bekommen, das ging dann nicht. Aber ich habe oft dagestanden. Ich war einfach da und hab‘ zugeschaut. An verschiedenen Orten, vor allem da wo ich lebe, aber auch in Deutschland und Österreich. Es funktioniert überall ungefähr gleich.

Philipp, der Hauptcharakter Ihres Buchs, der auf dem Recyclinghof arbeitet, ist er für Sie der typische Vertreter der Generation, die in den 90er Jahren geboren ist, also wir hier?

Auf diese Diskussion will ich mich eigentlich lieber nicht einlassen. Denn ich finde es auch ärgerlich, dass wir Älteren die ganze Zeit die junge Generation definieren, wir sagen Generation X, Generation Y, Generation was weiss ich. Und meistens ist es eben gerade nicht so, wie wir meinen. Wir liegen meistens falsch mit unseren Urteilen, finde ich. Aber um jetzt doch noch darauf einzugehen: Ich finde, dass dieser Philipp eher untypisch ist für die Generation. Ich nehme die Leute zwischen zwanzig und dreissig eher so wahr, dass sie sehr ambitioniert sind und früh schon wissen, was sie wollen. Da ist Philipp das Gegenbeispiel. Aber ich möchte das nicht so einengen auf diese Diskussion. Ich wollte keine These aufstellen über diese Generation.

Finden Sie denn selber, dass Ihr Roman sehr gesellschaftskritisch ist, oder sehen Sie ihn auf einer anderen Ebene angesiedelt?

Ich finde, die Leser müssen das selber entscheiden. Natürlich sehe ich viele dieser Aspekte kritisch an. Ich glaube, das spürt man schon als Leser, dass ich auch ziemlich angeekelt bin von dieser hirnlosen Verschwendung. Aber man hat heute als Autor tatsächlich das Problem: Wie betreibe ich Gesellschaftskritik? Tatsächlich wollte ich es ursprünglich eher dokumentarisch anlegen. Die Anfangsabsicht war, einfach nur zu beobachten und das niederzuschreiben. Wer kommt, was bringen sie, wann gehen sie. Aber ich bin beim Schreiben dann plötzlich abgedriftet. Ich hatte dann irgendwann Lust, diese persönliche Geschichte des jungen Mannes zu erzählen. Aber das war am Anfang nicht die Absicht. Ich wollte eher im Sinne der Dokumentation kritisch sein.

Aber dann wollten Sie doch noch, dass die persönliche Geschichte dazutreten kann?

Ja, weil die auch in einem Zusammenhang mit dem Geschehen auf dem Recyclinghof steht. Es sind ja zwei Themen, die im Buch miteinander einhergehen: Wegwerfgesellschaft und Leistungsgesellschaft. Da ist Philipp doppelt betroffen. Als Mitarbeiter auf dem Recyclinghof und mit seiner Biographie, mit der Frage: Will ich meine Biographie gestalten oder will ich mich einfach treiben lassen? Verweigere ich mich aktiv, oder sage ich einfach, ich geh meinen kleinen Weg und kümmere mich nicht? Das sind die Fragen, die da zusammenkommen.

Ganz grundsätzlich, wie gehen Sie an ein Buchprojekt heran?

Mit ausprobieren, mit verschiedenen Textfragmenten, die ganz lose nebeneinander wachsen. Ich kann nicht nur vom Konzept her denken, sondern ich muss das schreibend entwickeln. Der konzeptuelle Gedanke und das Schreiben entwickeln sich Seite an Seite, da gibt es kein systematisches Vorgehen.  Zum Beispiel die Figuren: Manchmal kommen sie von selber, manchmal muss man sie aber auch konzipieren.

Wo schreiben Sie denn am liebsten? 

Ich habe bis vor kurzem immer in Universitätsbibliotheken geschrieben. Das wird allerdings zunehmend schwieriger, weil es immer weniger Platz hat. Jetzt habe ich aber seit zwei Jahren ein Atelier, das ich von der Stadt Zürich miete, subventioniert, für fünf Jahre, dann muss ich wieder raus. Das ist wirklich toll und ich versuche das zu geniessen, es ist am See, in der Roten Fabrik. Aber in zweieinhalb Jahren muss ich eine neue Lösung finden. Und zuhause finde ich es immer schwierig. Rausgehen und wo anders schreiben ist schon gut.

Wussten Sie schon immer, dass Sie mal schreiben möchten?

Ich habe schon auch davon geträumt, als Kind und Teenager. Aber mein familiärer Hintergrund ist sehr weit von dieser Art Arbeit entfernt. Der Traum war also da, aber es war total unrealistisch. Das hat dann lange gedauert. Ist aber auch nicht schlecht so. Heute gibt es Autoren, die mit Anfang zwanzig ihr erstes Buch publizieren. Ich will ihr Talent nicht in Abrede stellen, aber die haben ja bis dahin noch gar nicht richtig gelebt. Bei mir hat es wie gesagt etwas länger gedauert. Ich habe unterschiedliche Sachen gemacht, ich war Lehrer, und dann habe ich auch als Verlagslektor gearbeitet. Eine Weile lang habe ich dann beides gemacht, als Lektor und Autor gearbeitet. Und dann habe ich gemerkt, dass das in der Schweiz eine schwierige Stellung ist, weil ich da auch Kollegen kritisieren muss. Dann habe ich das aufgegeben, und seit viereinhalb Jahren mache ich jetzt nur das. Bücher schreiben.

Denken Sie, dass Sie auch ein Hoffnungsträger sind?

Ich hoffe es eigentlich nicht. Ich bin der Träger meiner Hoffnung, dass ich kein Hoffnungsträger bin.

Vielen Dank, Herr Steiner, dass Sie sich für das Gespräch Zeit genommen haben.

Dans les jardins d’Albertine et de Germano Zullo

« On a commencé par être amoureux puis on a réuni nos deux univers » explique Germano Zullo ; deux univers qui fusionnent et portent une idée surgie au milieu d’eux, « comme un troisième personnage ». Leur travail consiste à la servir au mieux, grâce au dialogue maîtrisé entre le texte de Germano et l’image d’Albertine. La co-création se poursuit étape par étape, du scénario à l’illustration, entre indépendance et consultation mutuelle. Ce qui n’empêche pas les imprévus, nuance Albertine : « C’est toujours une surprise. Il doit accepter ma propre image. On se surprend dans la vie mais aussi dans l’art, en tant que créateurs. »
Au centre de leur travail se trouve un processus constant d’adaptation à l’autre. Alors que Germano, plus introspectif, a besoin de temps, il arrive qu’Albertine s’emporte, mue par « l’exaltation du livre, du faire ». Les discussions permettent alors de trouver une voie commune, mais aussi d’équilibrer les approches. Dans l’universalisme de Germano, pour qui « tout est essentiel », les dessins d’Albertine aident à faire le tri. Il s’agit d’encourager l’autre tout en le tempérant, dans l’ambition commune de raconter.
Raconter, certes, mais pas expliquer. Ils ne font pas de pédagogie, « ne jouent pas les démiurges, ne dominent par leur propos ». Albertine et Germano acceptent et revendiquent même le fait qu’une partie du sens leur échappe. Chaque œuvre, phrase ou image ne porte pas de message mais se veut au contraire une proposition à partir de laquelle chacun peut réfléchir et construire du sens. Au public de s’approprier l’art en formulant à la fois les questions et les réponses. Tout s’y prête, au fond. Ce que les personnages vivent est intense, à la fois terriblement singulier et universel : une femme-canon fatiguée des longues marches quotidiennes pour rentrer au bercail, c’est insolite ; mais quoi de plus commun que le sentiment de parler sans être entendu ? On devine la richesse émotionnelle des personnages, bien qu’eux-mêmes se montrent réservés – taiseux, comme on peut l’être en Suisse, précise encore Albertine. Germano et elle ont ce soin des détails qui font naître le rêve.
À écouter le couple, leur pratique artistique est un cheminement vers ce quelque chose qu’ils n’identifient pas. S’ils l’avaient trouvé, d’ailleurs, la quête aurait cessé. L’inspiration se puise dans chaque rencontre, au hasard des rues, avant d’être transposée dans les petits détails qui font l’excellence des dessins d’Albertine ou la force des scénarios de Germano. Dès lors, tous les supports et toutes les thématiques sont propices à l’exploration.
Pour Albertine et Germano Zullo, les journées de Soleure offrent la possibilité d’être présentés en dehors des catégories dans lesquelles on les force trop souvent à entrer et qui ne reflètent pas l’entier de leur œuvre. Ici, pas de tente réservée à la littérature jeunesse, qui les empêcherait d’aborder les autres genres qu’ils pratiquent, notamment ceux destinés aux adultes. C’est donc tous leurs arts qui sont invités, de la bande dessinée à la poésie, en passant par les performances en live et le vernissage de l’exposition « Jardin ».

Agathe Herold et Louise Moulin

À propos des auteurs : en plus de vingt ans et trente livres co-signés, les Genevois Albertine (illustratrice) et Germano Zullo (écrivain) ont su se hisser parmi les figures incontournables de la littérature romande. Ils présentent à Soleure l’adaptation de leur bande dessinée La femme canon en parallèle à l’exposition d’Albertine « Jardin », à découvrir à la Künstlerhaus.

Une vie en écriture: un entretien avec Anna Felder

Aujourd’hui j’ai pu avoir une conversation aimable avec Anna Felder et j’ai retrouvé la personne fine, profonde et sonore qu’on entend déjà dans son œuvre. Cette année, le Grand Prix Suisse de Littérature a couronné sa carrière littéraire commencée il y a presque cinquante ans avec Tra dove piove e non piove écrit en 1970. Son travail prolifique témoigne d’un travail cohérent et passionné sur la langue, qui marque chaque ligne de son œuvre. Chaque mot est choisi méticuleusement, pour éviter que la texture du récit ne soit pas secondaire par rapport à la narration (qui d’ailleurs ne fournit pas beaucoup d’action). Bien au contraire, elle est mise en premier plan et encourage une écoute attentive, empathique. A la question «Qu’est-ce que c’est la littérature pour vous aujourd’hui ?»,  Anna Felder répond que pour elle, écrire c’est surtout «donner du poids aux mots, à leur forme et non seulement au contenu ; il s’agit d’équilibrer ces deux côtés de la langue pour arriver à un sentiment, à un fait, à la matière». Pas dans une visée esthétisante ou psychologisante, plutôt pour «donner valeur au mystère des mots, reliés, à leur tour, au mystère de la vie».

Liquida, son dernier recueil de récits brefs, publié chez Opera Nuova en 2017, condense cette éthique de l’écriture qui fond sa pratique avec une vie. Une vie qui n’arrête pas d’avancer, qui continue à se reformuler, à poser un regard toujours renouvelé à travers le prisme d’une langue qui, elle aussi, se cherche : «Les mots, les sons, ce sont eux qui viennent vers toi ; il faut les écouter ; ils arrivent, ils nous enchantent, ils nous laissent stupéfaits». A travers ses vingt-sept récits, Liquida révèle l’état toujours naissant de notre vie autant que de l’écriture. Les éléments biographiques émergent çà et là. Mais Anna Felder souligne qu’elle ne veut pas mettre en scène sa vie d’une manière biographique ; plutôt, elle essaie de se voir autrement, du dehors, et aborder par là le paradoxe de la vie: pour elle-même, mais aussi pour les autres. «Avec ironie, et sans aucune prétention d’absolu.» Le regard discret mais perspicace de sa plume, qui dévoile les objets les plus communs pour les faire redécouvrir dans une nouvelle sonorité, se retrouve aussi dans sa personne qui, on l’espère, continuera à nous guider à la rencontre de l’autre, de l’étranger, comme du commun et du banal, d’une manière toujours curieuse et accueillante.

Participer à l’univers

Laurence Boissier publie Rentrée des classes, un roman sans romanesque à la puissance descriptive cosmique. C’est l’univers – l’espace, le lieu – qui est ici le cœur du texte, pas d’action et le moins d’événements possibles : « Je préfère quand l’auteur n’impose pas ses enjeux, n’inflige pas de suspens au lecteur » nous dit Laurence Boissier. « C’est le rapport entre l’insignifiance de l’événement et l’importance de l’émotion que je recherche ». Du microscopique au macroscopique, tout est une question d’échelle, afin de prendre la bonne distance ; et de volume, afin de mesurer les valeurs des grandeurs.

Mathilde, une jeune fille matheuse et très timide, son frère Henry, peu motivé à s’inscrire dans le cadre étroit de l’école, et leur mère Élise ont perdu le père de la famille. L’événement est passé – presque clos – et il n’y a plus rien à faire. La vie ne s’est pas arrêtée et la terre poursuit sa rotation. Seuls restent quelques malaises, quelques maladresses, de la part des voisins ou d’Hubert Vagnière, le patron d’Élise, qui n’est jamais à la bonne place. Est-ce qu’au fond, ce ne sont pas les absents qui auraient toujours raison ?

Pour Laurence Boissier, écrire ce livre, c’est l’espoir de donner un peu de bonheur, un bonheur calme, un « pétillement, comme l’Henniez verte, pas l’Henniez rouge » ; c’est aussi se rappeler de son privilège : « Non pas un privilège par rapport aux autres, le privilège d’avoir conscience de participer à l’univers ».

– Je crois que j’ai trouvé ce que c’est, le principal de la vie.
– On avait dit que ce n’était ni la santé, ni d’avoir été en vie, se rappelle Chiara. Il ne restait pas grand-chose, à vrai dire.
Mathilde lève son visage vers elle.
– Si, je crois que je sais. Le principal, c’est de participer à l’univers.
– Participer à l’univers ?
– Oui, participer à l’univers !

Dans cette Suisse des années 70, l’émancipation de la femme, la migration, le deuil ne sont jamais des sujets, ils sont simplement là, ils sont suggérés. « J’ai des opinions, mais je ne suis pas une militante, j’essaie surtout d’être proche de la réalité. » Rentrée des classes n’est pas un roman pour s’évader, c’est un récit de réalité, un morceau de vrai « pas du tout artificiel », comme l’est l’humour dans ce texte, naturel, pas fabriqué : « Un livre consiste à emmagasiner l’amour que j’essaie de lui donner et le rendre. » Un texte plein de gravité, de gravité physique, un texte universel et donc essentiel.

Laurence Boissier, Rentrée des classes, Art&Fiction, 2017.