Es tagt. Wir auch.

Während die Blogredaktion noch die die letzten Wahrheiten über Gitarren, Stundenhotels, Gartenbau, Berner Dilettantenrock oder ägyptische Radlerinnen aus den Notizblöcken kitzelt, wirft der dritte Lesetag seine Schatten voraus. Neben der Premiere von Melinda Nadj Abonjis Schildkrötensoldat, der Performance von Jurczok 1001 und der Vorstellung der fünf Buchpreis-Nominierten freuen wir uns auf Populismusdebatten, Dichterduette und falsche Liebesschwüre nach Mitternacht.

Für uns bei «Zürich liest»:
Meret Mendelin

Um ihr Studienfach Kulturanalyse so richtig auszuleben, arbeitet Meret Mendelin an der Abendkasse eines Theaters und als Praktikantin in einem Kino. Nun möchte sie auch noch ihrem Nebenfach Germanistik die Ehre erweisen und taucht bei «Zürich liest» auf verschiedenste Arten in die Literaturwelt ein: Spazierend auf den Spuren Robert Walsers, einer nicht umerziehbaren Frau lauschend im Sogar Theater und im Tram fahrend mit dem Alt-Achtundsechziger Willi Wottreng. Besonders gespannt ist sie ausserdem darauf, weshalb Eveline Hasler nur noch Engelsgeschichten und Charles Lewinsky auf einmal Krimis schreibt.

Für uns bei «Zürich liest»:
Seraphin Schlager

Nach rundum positiven Erfahrungen an den Literaturtagen in Solothurn steht auch Seraphin Schlager wieder mit dem Bloggerteam des Schweizer Buchjahrs am Start, um schreibwütig in die Stadt auszuschwärmen – diesmal ist es Zürich.

Seit 2012 studiert er an der UZH Germanistik und Philosophie, wohnhaft ist er in Winterthur – das ist die andere Stadt, die auch im Rahmen von «Zürich liest» ihre geheimen Keller und Theater mit performierten Texten füllt. Man will sich ja schliesslich nicht entgehen lassen das Klischee zu bedienen, im kulturellen Schatten der Grossstadt im Süden zu stehen.

Wir sind da, wo Texte lebendig werden – irgendeiner muss sie ja wieder totschreiben.

Für uns bei «Zürich liest»:
Nadia Brügger

Bis vor Kurzem hat Nadia Brügger an ihrer Masterarbeit zu Ilse Aichinger herumgeschraubt und für die Denkbilder nach Ablauf jeglicher legaler Deadlines Editorials geschrieben, in denen Elias Canetti selten fehlte, weil es sich an ihm so schön abarbeiten lässt. Am liebsten würde sie in Co-Autorinnenschaft eine Dissertation verfassen mit dem Titel: Tod und Begehren.
In den nächsten Tagen wird Brügger im Sphères ein Glücksseminar besuchen – dabei hoffentlich herausfinden, was ALF mit Lydia Davis zu tun hat – und beim Jungen Literaturlabor unter anderem den Romanauszügen einer Sek-Klasse aus Schlieren lauschen. Im Theater Neumarkt wird sie jederzeit dazu bereit sein, Queen B zu verteidigen und Laurie Penny und Andi Zeisler zur Zukunft des Feminismus zu befragen. Am Sonntag schliesslich wird Brügger im Sofa versinken, während Yael Inokai aus ihrem neuen Roman Mahlstrom liest, in dem auffällig oft vergebens gewartet wird.

Für uns bei «Zürich liest»:
Fabian Hermann

Fabian Hermann ist nicht hier? Dann ist er wohl auf dem Weg nach Zürich oder bereits für Sie unterwegs bei Zürich liest’17.

Ab sofort sorgt er für interkantonalen Wind, auch in der Redaktion. Kühn eröffnet er das Festival gleich mit. Am Freitag ist er dabei, wenn Lara Stoll neben Franz Hohler hoffentlich nicht plötzlich alt aussieht.

Tags darauf frühstückt er dann erstmal mit Nora Gomringer im Café Odeon Dorothy Parkers Lyrik und hört sich die Frühstücksempfehlung des Hauses an. Gestärkt durch diese geistige Götterspeise findet er anschliessend heraus, was es mit der Schwarzen Harfe auf sich hat.

Für uns bei «Zürich liest»:
Janine Heini

Bereits bei den Solothurner Literaturtage kam Janine Heini in den Genuss, für das Buchjahr zu bloggen. Nun will sie wissen, was die Zürcher literarisch zu bieten haben. Sie begibt sich bei Zürich liest unter anderem auf die Spuren Federica de Cescos und will herausfinden, ob der rote Seidenschal wirklich so rot war wie das Rothaus, wo sie Michèle Binswangers Ausführungen zu einem  pikanten Thema lauschen wird. Von der Langstrasse geht es dann ins Zentrum Karl der Grosse, wo über Medien und Populismus diskutiert wird. Zum Finale lässt sich Janine dann noch auf eine Gratwanderung zwischen Literatur und Geschichte ein. Ach ja, und die Lesung der Nominierten für den Schweizer Buchpreis 2017 lässt sie sich selbstverständlich auch nicht entgehen. Janine Heini studiert Germanistik und Filmwissenschaft in Zürich, wo sie auch lebt und liest.

Für uns bei «Zürich liest»:
Pia Weidmann

Pia Weidmann durfte an den Literaturtagen in Solothurn bereits erste Erfahrungen als Bloggerin sammeln.

Diesen Oktober liegt ihr Fokus auf den Kriegsopfern und den vom Leben weniger Begünstigten.  Sei es aktuelle Zeitgeschichte wie in Olivier Kuglers Comicreportage, sei es eine literarisch wiederbelebte Vergangenheit wie bei der Zufluchtbietenden Rose Näf oder dem versuchten Widerstand von Patricia Litten – die vom Krieg und der Geschichte geprägten Menschen sind es, denen Pia Weidmann am diesjährigen Zürich liest nachgeht.

Pia Weidmann studiert Germanistik und Romanistik in Zürich und arbeitet neben dem Studium in einer Stiftung für Gehörlose.

 

 

Für uns bei «Zürich liest»:
Theresa Pyritz

Theresa Pyritz ist seit Kurzem in der Schweiz zuhause und freut sich darauf, dass Zürich liest. Auf ihrer Agenda stehen unter anderem die Zusammenstellung der Top-100-Buchcharts und ein musikalisch inszenierter Mord. Ausserdem ist sie dabei, wenn Chris Kraus «Das kalte Blut» präsentiert und das Autorenkollektiv AJAR eine zweisprachige Performance abliefert.