Für uns bei «Zürich liest»:
Alexandra Wittmer

Im vergangenen Jahr konnte Alexandra Wittmer jeden Samstag an der Theke einer Buchhandlung beobachten, wer in Zürich liest: Da war die junge Frau, die von einer Autorin jeweils in einem Zug das ganze Werk durchnahm, der Gymnasiallehrer, der lange über Literatur sprach, das Reclam-Büchlein aber doch nicht kaufte, oder der Chirurg, der seine «Sternenwurst» im Schutz der Bücherauslagen verzehrte. Davor lebte sie in Berlin und besuchte Vorlesungen an der Humboldt. Gegenwärtig spürt sie im «Schiffbau» als Praktikantin in einer Castorf-Inszenierung den Abgründen in Dostojewskis Erzählungen nach. Sie freut sich, bald mit Melinda Nadj Abonjis «Schildkrötensoldat» und Michael Fehrs «Hörerlebnis in der Blinden Kuh» eine neue Seite des Dialogs mit der Literatur zu öffnen und dabei auf Menschen zu treffen, die schreiben, damit die Limmatstadt lesen kann.